12.04.2024

Bürgercampus: Bertha von Suttner. Auf den Spuren einer Friedensfrau

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Beginn
Fr. 12.04.2024
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Zeit
15:00 Uhr
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Ort
Faraday-Hörsaal
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Zielgruppe
Alle Interessierten

In ihren Memoiren von 1909 erinnert sich die Friedensforscherin und Schriftstellerin Bertha von Suttner an ein Gespräch mit Alfred Nobel und dessen Traum, der den Widerspruch seines Lebens lösen sollte. Er wollte eine Maschine von so massenhaft verheerender Wirkung schaffen, dass Kriege unmöglich würden. Dieser Gedanke ihres Freundes und Vertrauten, etwas gegen Kriege zu unternehmen und sie – mit welchen Mitteln auch immer – verhindern zu wollen, hat sie vor allem durch eigenes direktes Erleben wie den Türkisch-Russischen Krieg ständig begleitet.

In ihrem Vortrag im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ erinnert Professorin Ilse Nagelschmidt, die bis zu ihrer Emeritierung 2020 an der Universität Leipzig die Professur für Neueste deutsche Literatur innehatte, an die leidenschaftliche Pazifistin Bertha von Suttner, die 1905 als erste Frau mit dem seit 1901 vergebenen Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. In den Jahren 1882/83 reifte in Bertha von Suttner erstmals der Plan, über Kriege nicht nur in Zeitungen zu berichten, sondern das Ziel, einen Krieg unmöglich zu machen, in einem Buch umzusetzen. Dies gelang ihr in ihrem Roman „Die Waffen nieder“, der 1889 erstmals erschien und in 18 Sprachen übersetzt wurde. Über die fiktive Geschichte der Komtess Marta Althaus, der späteren Gräfin Dubsky, einer Frau der Wiener Hofaristokratie, vollzieht Bertha von Suttner den schmerzvollen Weg des Kampfes beider Geschlechter gegen die menschenverachtenden Kriege über vielfältige Stationen nach. In dem Grundmotiv des Romans „Der bewaffnete Friede ist kein Friede“ liege, so Ilse Nagelschmidt, die Utopie begründet, dass der menschliche Wille stärker sei als das Rasseln aller Säbel.

 

Referentin: Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt, Universität Leipzig, Philologische Fakultät, Institut für Germanistik, Geisteswissenschaftliches Zentrum

Eintritt: 5 Euro